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Der Eisprung im weiblichen Zyklus

Der Eisprung (Ovulation) ist der Prozess, bei dem ein reifer Eierstockfollikel eine Eizelle freisetzt. Dieser Vorgang ist ein wesentlicher Bestandteil des weiblichen Menstruationszyklus. Der Eisprung wird durch den Anstieg bestimmter Hormone wie dem Luteinisierenden Hormon (LH) ausgelöst. Er findet etwa in der Mitte des Menstruationszyklus statt, typischerweise um den 14. Tag, wenn der Zyklus 28 Tage dauert, kann aber individuell variieren.

Die Ovulation ist der fruchtbarste Zeitraum im Zyklus und spielt eine entscheidende Rolle bei der Fortpflanzung. Sofern Sie schwanger werden möchten, ist der ideale Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr kurz vor und am Tag der Ovulation, damit sich Ihr Kinderwunsch erfüllen kann.

Viele Frauen spüren während des Eisprungs leichte Schmerzen oder Veränderungen im Zervixschleim, die als Hinweise auf die fruchtbare Phase dienen.

Andere Begriffe des Eisprungs
Der Eisprung wird oft auch als Ovulation bezeichnet. Medizinisch spricht man vom "Ovulationsprozess" oder "ovulatorischen Phase". Diese Begriffe sind synonym und beschreiben alle den gleichen biologischen Vorgang.

Für was braucht es den Eisprung?

Der Eisprung ist der Schlüssel zur natürlichen Empfängnis. Ohne den Eisprung kann keine Eizelle freigesetzt werden, und ohne Eizelle kann keine Befruchtung stattfinden. Die Ovulation ermöglicht es der Eizelle, sich mit einem Spermium zu vereinen und eine Schwangerschaft zu initiieren.

Der Weg der Eizelle im Laufe des Monatszyklus

Der Weg der Eizelle im Laufe des Monatszyklus einer Frau ist ein faszinierender und komplexer Prozess, der durch verschiedene Phasen des Menstruationszyklus geführt wird.

Der Menstruationszyklus ist ein wiederkehrender Prozess im weiblichen Körper, der von der Pubertät bis zu den Wechseljahren stattfindet. Er bereitet den Körper der Frau auf eine mögliche Befruchtung vor, indem er eine Eizelle zur Reifung bringt. Der Zyklus beginnt am ersten Tag der Menstruation und endet am Tag vor der nächsten Monatsblutung.

Der weibliche Menstruationszyklus besteht aus zwei Hauptphasen:

Phasen des weiblichen Zyklus
Phasen des weiblichen Zyklus

1. Follikelphase:

Tag 1 bis etwa Tag 14 des Zyklus:

Menstruation:

1. bis 4 Tag des Zyklus:

  • Beginn des Zyklus: Der Menstruationszyklus beginnt am ersten Tag der Menstruation, wenn die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird.
  • Abbau der Gebärmutterschleimhaut: Wenn keine Befruchtung und Implantation stattfinden, degeneriert der Gelbkörper (Corpus luteum), der nach dem Eisprung Progesteron produziert hat. Der Rückgang von Progesteron führt dazu, dass die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird.
  • Menstruation: Die abgestoßene Gebärmutterschleimhaut und die unbefruchtete Eizelle werden durch die Vagina ausgeschieden, was die Menstruation einleitet und einen neuen Zyklus beginnt.

Proliferation

5. bis 14. Tag des Zyklus

  • Follikelwachstum: Unter dem Einfluss des follikelstimulierenden Hormons (FSH) beginnen mehrere Follikel in den Eierstöcken zu wachsen. Jeder Follikel enthält eine unreife Eizelle.
  • Dominanter Follikel: Etwa in der Mitte der Follikelphase wird ein dominanter Follikel ausgewählt, der weiter wächst und reift, während die anderen Follikel degenerieren. Der dominante Follikel produziert zunehmend Östrogen, das die Gebärmutterschleimhaut aufbaut.

Eisprung (Ovulation):

Um den 14. Tag des Zyklus:

  • LH-Anstieg: Ein plötzlicher Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) löst den Eisprung aus.
  • Freisetzung der Eizelle: Der dominante Follikel bricht auf und setzt die reife Eizelle frei. Dieser Vorgang wird als Ovulation oder Eisprung bezeichnet.
  • Aufnahme in den Eileiter: Die Eizelle wird von den Fimbrien, fingerartigen Ausstülpungen am Ende des Eileiters, aufgefangen und in den Eileiter geleitet.

Der Eisprung findet ca. 24 Stunden nach dem LH-Anstieg statt. Der LH-Anstieg ist daher ein guter Indikator für die höchste Fruchtbarkeit. Den LH-Anstieg können Sie mit Hilfe eines Ovulationstests messen.

Die Eizelle bleibt etwa 12 bis 24 Stunden nach der Ovulation lebensfähig und kann während dieser Zeit befruchtet werden. Spermien können bis zu fünf Tage im weiblichen Körper überleben. Daher gilt das fruchtbare Fenster als die Tage unmittelbar vor und am Tag des Eisprungs.

2. Lutealphase:

Tag 15 bis etwa Tag 28 des Zyklus:

  • Transport durch den Eileiter: Die Eizelle wandert durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter. Dieser Transport wird durch die Bewegung der Flimmerhärchen im Eileiter unterstützt.
  • Befruchtung: Wenn Spermien im Eileiter vorhanden sind, kann die Eizelle innerhalb von etwa 12 bis 24 Stunden nach dem Eisprung befruchtet werden. Die befruchtete Eizelle wird zur Zygote und beginnt sich zu teilen, während sie ihren Weg durch den Eileiter fortsetzt.
  • Einnistung: Wenn die Eizelle befruchtet wurde, erreicht die sich teilende Zygote nach etwa drei bis vier Tagen die Gebärmutter und entwickelt sich zur Blastozyste. Die Blastozyste nistet sich etwa sechs bis zehn Tage nach dem Eisprung in die Gebärmutterschleimhaut ein. Dieser Prozess wird Implantation genannt.
  • Keine Befruchtung: Wenn die Eizelle nicht befruchtet wird, wird sie innerhalb von 24 Stunden nach dem Eisprung abgebaut und vom Körper resorbiert oder mit der nächsten Menstruation ausgeschieden.

Diese Phasen wiederholen sich in einem regelmäßigen Zyklus, der im Durchschnitt etwa 28 Tage dauert, aber individuell variieren kann.

Wie berechne ich den Eisprung

Für Frauen mit Kinderwunsch ist es wichtig, den eigenen Zyklus und insbesondere die Ovulation genau zu kennen. Technologische Hilfsmittel können dabei helfen, den Eisprung präzise zu überwachen und die fruchtbaren Tage zu bestimmen. Die gängigsten Technologien finden Sie in unserem Beitrag: Methoden zur Bestimmung der fruchtbaren Tage.

Welche Symptome zeigen die Ovulation an?

Es gibt verschiedene Symptome, die auf den Eisprung hinweisen können. Diese treten individuell unterschiedlich stark auf, aber viele Frauen bemerken mindestens eines der folgenden Anzeichen:

  • Veränderung des Zervixschleims: Kurz vor und während des Eisprungs wird der Zervixschleim klar, dünn und dehnbar, ähnlich wie rohes Eiweiß. Dies erleichtert den Spermien den Weg zur Eizelle.
  • Mittelschmerz: Einige Frauen spüren während des Eisprungs ein leichtes Ziehen oder einen Schmerz auf einer Seite des Unterbauchs. Dieser sogenannte Mittelschmerz kann einige Minuten bis Stunden andauern.
  • Basaltemperatur fällt etwas ab: Kurz vor dem Eisprung sinkt die Basaltemperatur etwas ab.
  • Spannungsgefühl in den Brüsten: Hormonelle Veränderungen können zu einem Spannungs- oder Schwellungsgefühl in den Brüsten führen.
  • Leichte Schmierblutungen: Manche Frauen haben um den Eisprung herum leichte Blutungen oder Schmierblutungen.
  • Veränderung des Gebärmutterhalses: Der Gebärmutterhals wird weicher, öffnet sich leicht und liegt höher, um den Spermien den Eintritt zu erleichtern.

Wie sich das Fortpflanzungssystem auf den Eisprung vorbereiten

Während des Menstruationszyklus bereiten sich das Fortpflanzungssystem der Frau auf eine mögliche Empfängnis vor, insbesondere während der Ovulationsphase. Ein zentraler Aspekt dieser Vorbereitung ist die Schaffung eines spermienfreundlichen Milieus im weiblichen Körper, um die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung zu maximieren.

Veränderungen des Zervixschleims

In den Tagen vor und während des Eisprungs produziert der Gebärmutterhals (Zervix) vermehrt Schleim, der dünner, klarer und elastischer wird, oft als eiweißartig beschrieben. Dieser Zervixschleim hat mehrere wichtige Funktionen:

  • Er erleichtert das Eindringen der Spermien in die Gebärmutter, indem er deren Durchgang durch den Zervixkanal ermöglicht.
  • Er schafft ein günstiges Umfeld für die Spermien, indem er ihre Beweglichkeit und Lebensfähigkeit unterstützt.
  • Der veränderte Schleim wirkt als Filter, der abnormal geformte oder weniger bewegliche Spermien zurückhält, wodurch die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung durch gesunde Spermien erhöht werden.

Veränderungen im Vaginalmilieu

Während der fruchtbaren Phase des Zyklus verändert sich auch das Milieu in der Vagina, um die Spermien zu unterstützen. Normalerweise ist das vaginale Milieu eher sauer, was das Wachstum von schädlichen Bakterien hemmt. Während der Ovulationsphase wird es jedoch weniger sauer, was für die Spermien vorteilhafter ist und ihre Überlebensrate erhöht.

Gebärmutterhalsposition und -öffnungsweite

Zusätzlich zur Schleimveränderung verändert sich auch die Position und Weite des Gebärmutterhalses. Während der fruchtbaren Tage ist der Gebärmutterhals höher positioniert, weicher und leicht geöffnet, was den Spermien den Zugang zur Gebärmutter erleichtert.

Hormonelle Unterstützung

Die hormonellen Veränderungen während des Zyklus spielen eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung des Fortpflanzungssystems. Der Anstieg des Östrogens kurz vor der Ovulation führt zu den beschriebenen Veränderungen im Zervixschleim und im Vaginalmilieu. Das luteinisierende Hormon (LH) ist für den Eisprung selbst verantwortlich und unterstützt die Reifung und Freisetzung der Eizelle.

Gebärmutterschleimhaut

Gleichzeitig bereitet sich die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) auf eine mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vor. Unter dem Einfluss von Östrogen wird die Schleimhaut aufgebaut und verdickt sich, um eine geeignete Umgebung für die Eizelle zu schaffen. Nach der Ovulation sorgt das Hormon Progesteron dafür, dass die Schleimhaut weiterhin erhalten und noch besser für die Einnistung vorbereitet wird.

Die Rolle der Hormone beim Eisprung

Hormone spielen eine entscheidende Rolle im weiblichen Menstruationszyklus und insbesondere beim Eisprung. Das Zusammenspiel verschiedener Hormone sorgt dafür, dass die Eizelle heranreift, freigesetzt wird und die Gebärmutterschleimhaut vorbereitet wird, um eine befruchtete Eizelle aufzunehmen.

Verlauf der Hormone im Zyklus
Verlauf der Hormone im Zyklus

Follikel-stimulierendes Hormon (FSH)

Das Follikel-stimulierende Hormon (FSH) wird von der Hypophyse, einer kleinen Drüse im Gehirn, ausgeschüttet. FSH ist entscheidend für den Beginn des Menstruationszyklus:

  1. Stimulation der Follikelreifung: Zu Beginn des Zyklus regt FSH die Eierstöcke an, mehrere Follikel zur Reifung zu bringen.
  2. Östrogenproduktion: Die reifenden Follikel produzieren Östrogen, welches den weiteren Verlauf des Zyklus beeinflusst.

Östrogen

Östrogen ist ein Hormon, das hauptsächlich von den heranreifenden Follikeln in den Eierstöcken produziert wird. Es hat mehrere wichtige Funktionen im Zyklus:

  1. Aufbau der Gebärmutterschleimhaut: Östrogen fördert das Wachstum und die Verdickung der Gebärmutterschleimhaut, um sie auf die mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vorzubereiten.
  2. Regulation von FSH und LH: Hohe Östrogenspiegel führen zu einer Rückkopplung an die Hypophyse, die die Ausschüttung von FSH hemmt und einen Anstieg von LH fördert.

Luteinisierendes Hormon (LH)

Das Luteinisierende Hormon (LH) wird ebenfalls von der Hypophyse ausgeschüttet und spielt eine Schlüsselrolle in der Ovulation:

  1. LH-Peak: Etwa in der Mitte des Zyklus, wenn die Östrogenspiegel hoch genug sind, kommt es zu einem plötzlichen Anstieg des LH-Spiegels (LH-Peak).
  2. Auslösen der Ovulation: Dieser LH-Peak löst den Eisprung aus, indem er den dominantesten Follikel zum Platzen bringt und die reife Eizelle freisetzt.
  3. Bildung des Gelbkörpers: Nach dem Eisprung verwandelt sich der leere Follikel in den Gelbkörper (Corpus luteum), der Progesteron produziert.

Progesteron

Progesteron wird nach der Ovulation vom Gelbkörper produziert und hat mehrere wichtige Aufgaben:

  1. Erhaltung der Gebärmutterschleimhaut: Progesteron unterstützt die Gebärmutterschleimhaut und bereitet sie weiter auf die mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vor.
  2. Hemmen von weiteren Eisprüngen: Hohe Progesteronspiegel verhindern, dass weitere Eisprünge im selben Zyklus stattfinden.
  3. Vorbereitung des Körpers auf eine Schwangerschaft: Sollte eine Befruchtung und Einnistung stattfinden, bleibt der Progesteronspiegel hoch, um die Schwangerschaft zu unterstützen. Andernfalls sinkt der Progesteronspiegel, was zur Menstruation führt.

Zusammenwirken der Hormone

Das Zusammenspiel dieser Hormone ist wie ein fein abgestimmtes Orchester. Jedes Hormon hat eine spezifische Rolle und Zeit im Zyklus, um sicherzustellen, dass der Eisprung korrekt abläuft und der Körper optimal auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet ist. Die Balance dieser Hormone ist essenziell für die Fruchtbarkeit, und Störungen in diesem Gleichgewicht können zu Ovulationsproblemen führen.

Sind mehrere Eisprünge möglich?

Multiple Ovulation tritt auf, wenn zwei oder mehr Eizellen innerhalb desselben Zyklus freigesetzt werden. Dies geschieht normalerweise innerhalb eines Zeitraums von 24 Stunden. Studien deuten darauf hin, dass etwa 5-10% der Zyklen multiple Ovulationen aufweisen, obwohl die genaue Häufigkeit variieren kann.

Mechanismus

Normalerweise reift in jedem Zyklus ein dominanter Follikel, der eine Eizelle freisetzt. Bei einer multiplen Ovulation reifen jedoch zwei oder mehr Follikel und setzen ihre Eizellen fast gleichzeitig frei. Diese zusätzliche Freisetzung wird durch einen komplexen Hormoncocktail aus Östrogen und luteinisierendem Hormon (LH) ausgelöst.

Zwillingsschwangerschaften

Multiple Ovulation kann zu zweieiigen Zwillingen führen, wenn beide (oder alle) freigesetzten Eizellen befruchtet werden. Diese Zwillinge sind genetisch unterschiedlich und können unterschiedlichen Geschlechts sein, da sie aus separaten Eizellen und Spermien stammen.

Zweieiige Zwillinge treten häufiger in bestimmten Familien auf und können durch Faktoren wie Alter der Mutter (ältere Frauen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit) und Fruchtbarkeitsbehandlungen (die die Reifung mehrerer Follikel stimulieren) begünstigt werden.

Hormone und Einflussfaktoren

Hormonschwankungen und Fruchtbarkeitsbehandlungen, die die Stimulation der Eierstöcke fördern, können die Wahrscheinlichkeit einer multiplen Ovulation erhöhen. Bestimmte genetische Faktoren und Umweltbedingungen können ebenfalls eine Rolle spielen.

Welches sind die möglichen Ursachen beim Ausbleiben des Eisprungs

Das Ausbleiben des Eisprungs, auch Anovulation genannt, kann verschiedene Ursachen haben. Hier sind einige der häufigsten Gründe, warum kein Eisprung stattfindet:

1. Hormonelle Ungleichgewichte

Ein Ungleichgewicht der Hormone, insbesondere von LH (Luteinisierendes Hormon), FSH (Follikelstimulierendes Hormon), Östrogen und Progesteron, kann den Eisprung verhindern. Zu den hormonellen Ursachen gehören:

  • Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS): Eine häufige Störung, bei der zu viele Androgene (männliche Hormone) produziert werden, was den Eisprung stört.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse kann den Zyklus beeinflussen und den Eisprung hemmen.
  • Hyperprolaktinämie: Ein erhöhter Prolaktinspiegel (ein Hormon, das normalerweise in der Stillzeit ansteigt) kann den Eisprung verhindern.

2. Stress

Körperlicher oder emotionaler Stress kann die Hormonproduktion beeinflussen und so den Eisprung unterdrücken. Starker Stress verändert die Funktion des Hypothalamus, einer Gehirnregion, die die Freisetzung von Fortpflanzungshormonen steuert.

3. Gewichtsschwankungen

  • Untergewicht: Zu wenig Körperfett kann zu einem Abfall von Östrogen führen, was den Eisprung verhindert. Dies tritt oft bei extremen Diäten, Magersucht oder intensivem Sport auf.
  • Übergewicht: Übergewicht kann ebenfalls hormonelle Ungleichgewichte verursachen, die den Eisprung stören, wie bei PCOS.

4. Alter

Mit zunehmendem Alter nimmt die Fruchtbarkeit ab. Bei Frauen über 35 kommt es häufiger zu unregelmäßigen Zyklen oder anovulatorischen Zyklen. Dies liegt daran, dass die Anzahl und Qualität der Eizellen mit dem Alter abnimmt.

5. Stillzeit

Während des Stillens, insbesondere bei voller Stillzeit, wird das Hormon Prolaktin in größeren Mengen ausgeschüttet, was den Eisprung unterdrücken kann. Daher kann es in dieser Zeit zu einem Ausbleiben des Eisprungs kommen.

6. Medikamente

Bestimmte Medikamente, insbesondere Hormonpräparate wie die Antibabypille oder andere Verhütungsmittel, verhindern den Eisprung gezielt. Auch Medikamente zur Behandlung von Schilddrüsen- oder psychiatrischen Erkrankungen können den Zyklus beeinflussen.

7. Erkrankungen der Eierstöcke

Erkrankungen wie Eierstockzysten oder frühzeitiges Ovarialversagen (eine frühe Menopause) können ebenfalls den Eisprung verhindern.

Wenn über mehrere Monate kein Eisprung stattfindet, spricht man von einer chronischen Anovulation. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, ärztlichen Rat einzuholen, um die genaue Ursache zu bestimmen und eine passende Behandlung zu finden.

Was gibt es für Möglichkeiten den Eisprung auszulösen

Wenn der Eisprung ausbleibt oder unregelmäßig ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Eisprung medizinisch zu fördern und so die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Hier sind einige gängige Ansätze:

1. Medikamente zur Eisprungstimulation

Eine der häufigsten Behandlungen bei unregelmäßigem oder fehlendem Eisprung ist die medikamentöse Stimulation der Eierstöcke. Diese Medikamente fördern die Reifung der Follikel und lösen den Eisprung aus:

  • Clomifen (Clomifen-Citrat): Clomifen ist ein weit verbreitetes Medikament zur Ovulationsinduktion. Es wirkt, indem es den Hormonhaushalt beeinflusst und die Freisetzung von FSH und LH anregt, die für den Eisprung erforderlich sind. Es wird in der Regel zu Beginn des Zyklus über mehrere Tage eingenommen.
  • Gonadotropine: Diese Medikamente enthalten die Hormone FSH und LH oder nur FSH und werden in Form von Injektionen verabreicht. Sie fördern das Wachstum und die Reifung der Follikel. Sie werden häufig verwendet, wenn Clomifen nicht erfolgreich war oder in Verbindung mit assistierten Reproduktionstechniken (z. B. In-vitro-Fertilisation, IVF).
  • Metformin: Vor allem bei Frauen mit Polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) wird Metformin eingesetzt. Es hilft, den Insulinspiegel zu regulieren und kann so den Eisprung wiederherstellen.

2. Auslösen des Eisprungs

In einigen Fällen wird nach der Stimulation der Eierstöcke ein zusätzlicher Medikamentenschritt unternommen, um den Eisprung gezielt auszulösen. Dabei wird HCG (humanes Choriongonadotropin) verabreicht, das den Eisprung in der Regel 24 bis 36 Stunden nach der Injektion auslöst. Dies ermöglicht eine genaue Planung des Geschlechtsverkehrs oder assistierter Methoden wie der Insemination (IUI).

3. Lebensstil anpassen

Neben medizinischen Behandlungen können bestimmte Lebensstiländerungen die Chancen auf einen regelmäßigen Eisprung und eine Schwangerschaft erhöhen:

  • Gewicht regulieren: Sowohl Unter- als auch Übergewicht können den Eisprung stören. Durch das Erreichen eines gesunden Körpergewichts wird der Hormonhaushalt stabilisiert, was den Eisprung unterstützen kann.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, gesunden Fetten und komplexen Kohlenhydraten ist, kann die Fruchtbarkeit fördern. Bei Frauen mit PCOS kann eine Reduktion von Zucker und raffinierten Kohlenhydraten hilfreich sein.
  • Stress reduzieren: Chronischer Stress kann den Hormonhaushalt beeinträchtigen. Techniken wie Meditation, Yoga oder regelmäßige körperliche Aktivität können dabei helfen, den Stress zu senken und den Zyklus zu stabilisieren.

4. Fruchtbare Tage optimal nutzen

Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ist am höchsten, wenn während der fruchtbaren Tage Geschlechtsverkehr stattfindet. Die fruchtbaren Tage umfassen den Eisprungtag und die 2–3 Tage davor, da Spermien bis zu 5 Tage im Körper der Frau überleben können. Ein Ovulationstest oder das Beobachten von Eisprungsymptomen (wie Zervixschleimveränderungen) kann dabei helfen, den optimalen Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr zu ermitteln.

5. Behandlung von zugrunde liegenden Gesundheitsproblemen

Wenn gesundheitliche Probleme wie PCOS, Schilddrüsenerkrankungen oder Endometriose den Eisprung stören, sollte eine gezielte Behandlung dieser Erkrankungen erfolgen. Mit der richtigen Therapie können sich die Chancen auf eine Schwangerschaft deutlich verbessern.

6. Assisted Reproductive Technology (ART)

Wenn medikamentöse Stimulation und Lebensstiländerungen nicht zum Erfolg führen, können assistierte Reproduktionstechniken wie In-vitro-Fertilisation (IVF) oder Intrauterine Insemination (IUI) eine Option sein. Bei diesen Verfahren wird entweder der Eisprung medizinisch ausgelöst und die Eizelle künstlich befruchtet (IVF) oder Spermien gezielt in die Gebärmutter eingebracht (IUI), um die Chancen auf eine Befruchtung zu erhöhen.

Nach dem Eisprung: Ab wann macht ein Schwangerschaftstest Sinn?

Ein Schwangerschaftstest macht frühestens etwa 14 Tage nach dem Eisprung Sinn, da erst dann die Konzentration des Hormons hCG (humanes Choriongonadotropin) im Urin ausreichend hoch ist, um von einem Test zuverlässig erkannt zu werden. Dies entspricht in etwa dem Zeitpunkt, an dem die Menstruation normalerweise einsetzen würde.

Es gibt Schwangerschaftstests, die bereits einige Tage vor der erwarteten Menstruation durchgeführt werden können. Allerdings ist die Genauigkeit zu diesem Zeitpunkt noch geringer, da der hCG-Spiegel eventuell noch nicht hoch genug ist.

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