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Wechseljahre (Menopause)

Was sind die Wechseljahre?

Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben jeder Frau. Sie bezeichnen die Phase in der sich der Hormonhaushalt umstellt und der Körper sich auf neue Bedürfnisse einstellt. Dieser Prozess beeinflusst nicht nur den Menstruationszyklus, sondern wirkt sich auch auf das allgemeine Wohlbefinden, die Knochenstabilität, den Stoffwechsel und die Stimmung aus.

Die Wechseljahre sind der Übergang von der reproduktiven Phase zu einer Zeit, in der die Eizellen aufgebraucht sind und die Menstruation endgültig ausbleibt. Der medizinische Fachbegriff für die Wechseljahre lautet Klimakterium. Typischerweise treten die Wechseljahre zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr auf, sie können jedoch individuell unterschiedlich sein.

Von der Pubertät zur Postmenopause

Ablauf Wechseljahre
Ablauf Wechseljahre

Die Pubertät markiert den Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenalter und beginnt in der Regel zwischen dem 8. und 13. Lebensjahr. Mit Beginn der Pubertät setzen die Eierstöcke die Sexualhormone Östrogen und Progesteron frei, und der monatliche Zyklus startet. Bei der Geburt haben wir etwa eine Million Eizellen. Im Laufe unseres Lebens brauchen wir diesen Vorrat an Eizellen Monat für Monat auf.

Die Phase nach der Pubertät ist durch regelmäßige Menstruationszyklen gekennzeichnet, die etwa 28 Tage dauern. Der Eisprung, der etwa in der Mitte des Zyklus stattfindet, markiert den Höhepunkt der Fruchtbarkeit. Wird die Eizelle nicht befruchtet, folgt die Periode.

In der Lebensmitte reifen immer weniger Eizellen heran. Ausbleibende Eisprünge verändern die Hormonproduktion. Während der Wechseljahre sinken die Spiegel von Östrogen und Progesteron, zwei wichtigen Hormonen für den weiblichen Fortpflanzungszyklus. Gleichzeitig kann der Spiegel des follikelstimulierenden Hormons (FSH) und des luteinisierenden Hormons (LH) ansteigen, da der Körper versucht, die abnehmende Hormonproduktion der Eierstöcke auszugleichen.

Die Menopause wird als der Zeitpunkt definiert, an dem eine Frau seit 12 Monaten keine Periode mehr hatte. Sie tritt in der Regel um das 52. Lebensjahr herum ein. Die Menopause ist das Ergebnis des endgültigen Versiegens der Eierstockfunktion, was zu einem drastischen Rückgang der Hormonproduktion führt.

Die Postmenopause umfasst die Jahre nach der Menopause. In dieser Phase passt sich der Körper an den langfristigen Hormonmangel an.

Wie lange dauern die Wechseljahre?

Die Dauer der Wechseljahre variiert stark von Frau zu Frau, aber im Durchschnitt erstrecken sie sich über 7 bis 10 Jahre. Diese Zeitspanne umfasst alle Phasen, von der Perimenopause (dem Beginn der hormonellen Veränderungen) über die Menopause (die letzte Menstruation) bis zur frühen Postmenopause.

Phasen der Wechseljahre und ihre Symptome

Die Wechseljahre sind in verschiedene Phasen unterteilt, die unterschiedliche Symptome und Veränderungen mit sich bringen. Diese Phasen helfen, die Veränderung des weiblichen Körpers besser zu verstehen und die eigenen Bedürfnisse anzupassen.

Die Phasen der Wechseljahre sind:

  1. Perimenopause
  2. Menopause
  3. Postmenopause

Diese Unterteilung ermöglicht es, jede Phase individuell zu betrachten und den Wandel im eigenen Körper besser einzuordnen.

Perimenopause: Der Beginn der Wechseljahre

Während der Perimenopause, der Übergangsphase vor der Menopause, verändern sich die Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron erheblich. Diese Phase kann mehrere Jahre dauern und ist gekennzeichnet durch Schwankungen und einen allmählichen Rückgang dieser Hormone, die wichtige Rollen im weiblichen Körper spielen:

  • Östrogen: Der Östrogenspiegel beginnt unregelmäßig zu schwanken, statt konstant zu bleiben. In manchen Zyklen wird Östrogen noch in normalen oder sogar erhöhten Mengen produziert, während es in anderen Zyklen plötzlich absinkt.
  • Progesteron: Progesteron sinkt tendenziell kontinuierlicher und stärker als Östrogen. Da nicht mehr in jedem Zyklus ein Eisprung stattfindet, wird weniger Progesteron produziert.
regelmässiger Zyklus und Perimenopause
regelmässiger Zyklus und Perimenopause

Zusammen führen die Schwankungen dieser beiden Hormone zu den typischen Perimenopausen-Symptomen. Letztlich bereitet der Körper sich in dieser Phase darauf vor, die Menstruation vollständig einzustellen, was dann zur Menopause führt.

Symptome der frühen Perimenopause

  • Ängste
  • Stimmungsschwankungen
  • Schlafstörungen
  • Empfindlichkeit und Anschwellen der Brüste
  • Gewichtszunahme
  • verkürzter Zyklus und Zwischenblutungen
  • starke und schmerzhafte Regelblutung
  • Wassereinlagerungen

Symptome der späten Perimenopause

  • Brain Fog
  • Schlafstörungen
  • Erste Hitzewallungen
  • Nachtschweiss
  • Vaginaltrockenheit
  • Periode bleibt öfter aus

Menopause: Tag der letzten Periode

Die Menopause ist das natürliche Ende der Menstruationszyklen einer Frau und markiert das Ende der Fortpflanzungsfähigkeit. Diese Phase wird rückwirkend festgestellt, wenn eine Frau zwölf Monate lang keine Menstruation mehr hatte. Die Menopause markiert das Ende der fruchtbaren Jahre und tritt im Durchschnitt im Alter von etwa 52 Jahren auf.

  • Östrogen: Der Östrogenspiegel sinkt stark ab und stabilisiert sich schließlich auf einem dauerhaft niedrigen Niveau. Da die Eierstöcke ihre Funktion einstellen, wird nur noch eine geringe Menge Östrogen produziert, vor allem in anderen Geweben wie Fettzellen. Dieser Östrogenmangel ist verantwortlich für viele typische Menopausen-Symptome.
  • Progesteron: Progesteron wird nahezu vollständig eingestellt, da es normalerweise nur nach einem Eisprung produziert wird, um die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Ohne Eisprünge, die in der Menopause aufhören, wird auch kein Progesteron mehr benötigt. Das Fehlen von Progesteron kann zu einer Stabilisierung des Menstruationszyklus führen, da es keine Blutungen mehr gibt, und trägt ebenfalls zu einigen Symptomen bei.
Hormone vor und nach Menopause
Hormone vor und nach Menopause

Symptome der Menopause

  • Brain Fog
  • Haarausfall
  • Trockene Haut
  • Hitzewallungen
  • Gewichtszunahme
  • Vaginaltrockenheit
  • Änderung der Fettverteilung
  • Blasenschwäche oder Blasensenkung
  • Muskel- und Gelenkschmerzen

Die Menopause ist ein natürlicher biologischer Prozess und kein medizinisches Problem, auch wenn die Symptome für manche Frauen belastend sein können. Ärztliche Beratung kann in dieser Phase sinnvoll sein, um Möglichkeiten zur Linderung der Beschwerden zu finden.

Postmenopause: Restliche Lebenszeit

Die Postmenopause ist die Lebensphase, die nach der Menopause beginnt und den Rest des Lebens umfasst. Die Menopause, also die letzte Menstruation, wird retrospektiv festgestellt, wenn eine Frau zwölf Monate lang keine Periode mehr hatte. Die Postmenopause setzt direkt danach ein und ist geprägt durch dauerhaft niedrige Spiegel der weiblichen Geschlechtshormone, insbesondere von Östrogen und Progesteron.

In der Postmenopause sind die Eierstöcke nicht mehr aktiv und produzieren kaum noch Östrogen und Progesteron. Dieser dauerhafte Hormonmangel kann langfristige gesundheitliche Auswirkungen haben:

  • Knochendichte: Der niedrige Östrogenspiegel beschleunigt den Knochenabbau, was das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche erhöht.
  • Herz-Kreislauf-System: Östrogen hat eine schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Ein Mangel kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Herzinfarkt erhöhen.
  • Haut und Schleimhäute: Der Hormonmangel kann zu Trockenheit der Haut und Schleimhäute führen, was sich auch in Beschwerden wie vaginaler Trockenheit äußern kann.
  • Stoffwechsel und Gewicht: Der Stoffwechsel kann sich verlangsamen, was eine Gewichtszunahme begünstigen kann.

Symptome und Veränderungen in der Postmenopause

Während manche Wechseljahrbeschwerden in der Postmenopause nachlassen, können andere Symptome länger bestehen bleiben oder neu hinzukommen, wie:

  • Vaginale Trockenheit und Beschwerden beim Geschlechtsverkehr
  • Harnwegsprobleme, da die Schleimhäute im Urogenitalbereich empfindlicher werden
  • Langsamere Hauterneuerung und Verlust der Hautelastizität

Die Postmenopause ist eine Zeit mit neuen Herausforderungen, in der sich der Körper an die langfristigen Hormonveränderungen anpasst. Mit einer gesunden Lebensweise und regelmäßiger medizinischer Vorsorge können Frauen jedoch auch in dieser Lebensphase ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität erhalten.

Wie kann ich feststellen in welchem Stadium der Wechseljahre ich mich befinde?

Das Feststellen ob und in welchem Stadium Sie sich in den Wechseljahren befinden, kann mithilfe einer Kombination aus Symptomen, hormonellen Tests und ärztlicher Beratung erfolgen. Hier sind die Schritte, die Ihnen helfen können, dies genauer einzuschätzen:

1. Beobachten Sie typische Symptome

Die Symptome der Wechseljahre variieren je nach Phase.

2. Lassen Sie Hormonspiegel bestimmen

Ein Arzt oder eine Ärztin kann mit einem Bluttest den Hormonstatus bestimmen. Wichtige Hormone, die im Zusammenhang mit den Wechseljahren gemessen werden, sind:

  • Follikelstimulierendes Hormon (FSH): Ein erhöhter FSH-Wert zeigt an, dass die Eierstöcke weniger Östrogen produzieren. Ein stark erhöhter FSH-Wert kann ein Hinweis auf die Wechseljahre sein.
  • Östrogen: Der Östrogenspiegel beginnt in der Perimenopause zu schwanken und sinkt dann in der Menopause dauerhaft ab.
  • Progesteron: In der Perimenopause nimmt der Progesteronspiegel aufgrund ausbleibender Eisprünge ab.

3. Selbsttests

Die Erhöhung des FSH-Werts kann auch mit Selbsttests festgestellt werden. Wie bei einem Schwangerschaftstest wird über den Urin die Konzentration des FSH ermittelt, welcher Ausschluss über das Stadium der Wechseljahre gibt.

Kann ich in den Wechseljahren schwanger werden?

Ja, es ist möglich, während der Wechseljahre schwanger zu werden, aber die Wahrscheinlichkeit nimmt ab, da der Hormonspiegel und die Eizellreserve im Körper allmählich sinken. Die Wechseljahre sind ein Übergang, der Jahre dauern kann, und während dieser Zeit können Frauen weiterhin einen unregelmäßigen Eisprung haben. Solange der Eisprung noch stattfindet, ist eine Schwangerschaft theoretisch möglich.

Phasen der Wechseljahre und Fruchtbarkeit:

  • Perimenopause: Dies ist die Übergangsphase vor der Menopause, die mehrere Jahre dauern kann. Der Hormonhaushalt ist unregelmäßig, und auch der Eisprung kann unregelmäßig sein, aber er tritt noch auf. In dieser Phase ist eine Schwangerschaft noch möglich, wenn auch weniger wahrscheinlich als zuvor.
  • Menopause: Die Menopause wird offiziell diagnostiziert, wenn eine Frau zwölf Monate lang keine Menstruationsblutung mehr hatte. Danach ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft extrem gering, da der Eisprung in der Regel vollständig aufhört.
  • Postmenopause: Nach der Menopause ist eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege praktisch ausgeschlossen, da der Körper keine Eizellen mehr produziert.

Verhütung in den Wechseljahren

Falls keine Schwangerschaft gewünscht ist, wird empfohlen, bis zur Menopause eine Form der Verhütung beizubehalten, auch wenn die Fruchtbarkeit abnimmt. Es gibt hormonelle und nicht-hormonelle Verhütungsmethoden, die während der Wechseljahre angewendet werden können.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Symptome der Wechseljahre zu lindern. Die Hormontherapie kann helfen, jedoch sollte sie individuell und in Absprache mit einem Arzt abgewogen werden. Auch pflanzliche Mittel, Änderungen in der Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressbewältigungstechniken können hilfreich sein. Nicht-hormonelle Medikamente stehen ebenfalls zur Verfügung, um spezifische Symptome zu lindern.

Wann sollte man ärztlichen Rat suchen?

Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn die Wechseljahresbeschwerden den Alltag erheblich beeinträchtigen oder ungewöhnliche Symptome auftreten, wie starke Blutungen, Schmerzen oder ungewöhnlich langanhaltende Symptome. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind ohnehin wichtig, um die Gesundheit in dieser Lebensphase zu überwachen und gegebenenfalls individuelle Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

Leben nach der Menopause

Die Postmenopause markiert den Beginn eines neuen Lebensabschnitts, der viele positive Aspekte mit sich bringen kann. Viele Frauen berichten, dass sie nach Abklingen der akuten Beschwerden eine neue Gelassenheit und Zufriedenheit entwickeln. Die Lebensqualität kann in dieser Phase sogar steigen, da keine menstruationsbedingten Beschwerden mehr auftreten und die hormonellen Schwankungen nachlassen.

Gesundheitsvorsorge in der Postmenopause

In der Postmenopause ist eine regelmässige Gesundheitsvorsorge besonders wichtig. Regelmässige gynäkologische Untersuchungen, Knochendichtemessungen und Mammographien sollten wahrgenommen werden. Auch der Blutdruck und die Stoffwechselwerte sollten regelmässig kontrolliert werden.

Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben jeder Frau, die zwar Herausforderungen mit sich bringt, aber auch Chancen für persönliches Wachstum bietet. Mit dem richtigen Wissen, einer positiven Einstellung und gegebenenfalls professioneller Unterstützung können die damit verbundenen Veränderungen gut bewältigt werden. Jede Frau sollte ihren individuellen Weg finden, mit den Veränderungen umzugehen und sich bei Bedarf nicht scheuen, ärztlichen Rat einzuholen.

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